Politik als Treiber der Börsen
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Politik als Treiber der Börsen
News vom 13.09.2024
Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl wird voraussichtlich das zentrale Ereignis des kommenden Börsenherbstes sein. Angesichts der globalen Bedeutung der amerikanischen Finanzmärkte werden die Augen der Investoren am 5. November gespannt auf die USA gerichtet sein.
Trotz der unterschiedlichen politischen Lager in Washington sind die Unterschiede zwischen Regierungspartei und Opposition weniger ausgeprägt als in Ländern wie Frankreich oder Deutschland. Ein konsequentes Bekenntnis zu Wirtschaft, Wohlstand, Individualismus und Eigentum zieht sich seit 250 Jahren durch die amerikanische Politik. Im Gegensatz dazu steht Frankreich vor entscheidenden Weichenstellungen. Dort wird sogar die Mitgliedschaft in der EU von Teilen der Opposition infrage gestellt. Die Nervosität im französischen politischen System spiegelt sich in der schwachen Entwicklung des CAC40 wider. Der französische Blue Chip Index verzeichnet seit Jahresbeginn Verluste und hebt sich damit deutlich von den Indizes in Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien ab. In Großbritannien hingegen hat das dortige Wahlsystem nach der letzten Wahl klare politische Verhältnisse geschaffen, was die Richtung des Landes für die kommenden Jahre vorhersehbar macht.
In Deutschland wird zunehmend der Eindruck verstärkt, dass keine Wirtschaft so stark unter den politischen Verhältnissen leidet wie die deutsche. Die Datenlage ist besorgniserregend: Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Demografie, Staatshaushalt, Wohlstand und Insolvenzen zeichnen ein alarmierendes Bild. Während die Ampelkoalition im Wesentlichen die Politik der großen Koalition von CDU/CSU und SPD fortgesetzt und um grüne Ideologie ergänzt hat, gewinnen in Ostdeutschland Protestparteien wie die AfD und das BSW an Einfluss, die eine völlig andere politische Ausrichtung fordern. Bemerkenswert ist dabei die Verehrung für Wladimir Putin in beiden Parteien sowie der ausgeprägte Anti-Amerikanismus, der auch in der SPD nicht unbekannt ist. Die Verbindung von Nationalismus und Sozialismus hat in Deutschland historische Vorbilder.
Japan ist ein weiteres Land, das jüngst in den Strudel politischer Unsicherheit geraten ist. Ministerpräsident Fumio Kishida erklärte, für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen, was nach Jahrzehnten der Stagnation neue Unsicherheiten ausgelöst hat. Die wiederkehrende Inflation und der seit Jahren schwache Yen haben die Kaufkraft der Japaner geschwächt. In Kombination mit der beginnenden Zinswende zeigt sich der japanische Aktienmarkt derzeit äußerst volatil.
Für die globalen Finanzmärkte könnte Trumps Wunsch, die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank zu beschneiden und die Zinspolitik in die Hand des Präsidenten zu legen, von besonderer Bedeutung sein. Die lange Phase der Nullzinspolitik, in der Eurozone sogar Negativzinsen, sowie das exzessive Gelddrucken im Rahmen des "Quantitative Easing" haben eine Welle der Geldentwertung und Kaufkrafteinbußen dies- und jenseits des Atlantiks ausgelöst. Ebenso brisant ist Trumps Vorhaben, den US-Dollar abzuwerten. Sollte es den USA jedoch nicht gelingen, weiterhin ausländisches Kapital anzuziehen, könnte die Politik der chronischen Doppeldefizite - Haushalts- und Handelsdefizit â€" an ihre Grenzen stoßen, mit unabsehbaren Folgen für die Dominanz der amerikanischen Finanzmärkte. Helmut Böse Chat GPD
(Eintrag vom 13.09.2024)
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