Modethemen können gefährlich sein
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Modethemen können gefährlich sein
News vom 15.09.2023
Anleger und Anlegerinnen setzen bei der Ruhestandsplanung auf bestimmte Themenfonds. Um höhere Renditen zu erzielen werden auf bestimmte Modethemen gesetzt, wie Zukunftsenergien, Künstliche Intelligenz, Ernährung oder Digitalisierung.
Jede Investition ist eine Wette auf die Zukunft: Ob sich das Thema wirklich am Markt durchsetzt, wird sich erst Jahre später herausstellen. Diese Themenfonds stellen nur einen kleinen Teil der Wirtschaft dar und beinhalten natürlich eine größeres Risiko der Schwankungen. Bereiche wie KI werden unsere Zukunft auch so stark verändern wie seinerzeit das Internet. Dennoch sollten man nicht immer alle Eier in einen Korb legen und bei jeder Themenanlage kritisch bleiben.
Durch die anhaltenden Zinserhöhungen waren Technologieaktien im vergangenen Jahr stark unter Druck bis der Microsoft-Gründer Bill Gates eine "technische Revolution" ankündigte: "Sie wird verändern, wie Menschen arbeiten, lernen, reisen, Gesundheitsversorgung bekommen und miteinander kommunizieren", so Gates. Seither beflügelt die KI-Euphorie Aktien im Technologiebereich.
Tatsächlich sind die Potenziale dieser neuen Technologie enorm. Allerdings stehen einige Anwendungsfälle, wie die von OpenAI popularisierten Sprachmodelle, noch am Anfang. Und die Historie hat gezeigt, dass bahnbrechende Technologien ihre Zeit brauchen â€" etwa beim Internet Anfang der 2000er Jahre. Noch schwieriger zu beantworten, ist die Frage nach den Gewinnern (und Verlierern).
Vergleichsfall Internet
Auch um die Jahrtausendwende flogen die Hoffnungen hoch â€" von den zehn größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung waren zu Beginn des Jahres 2000 sieben Technologie- oder Telekommunikations-Unternehmen. Damals elektrisierten die Möglichkeiten des Worldwide Web die Finanzmärkte.
Doch nur fünf dieser sieben Unternehmen existieren heute noch. Bei vier der letztgenannten blieb die Aktienkursentwicklung vom 31.12.1999 bis zum 30.6.2023 weit hinter dem weltweiten Aktienindex MSCI World zurück. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass insbesondere in diesen Marktphasen häufig zu viel für Unternehmen bezahlt wird - deren Gewinnpotenziale sich erst einmal realisieren müssen.
Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 200, wie es zwischenzeitlich etwa die Aktie des US-amerikanischen Chipentwicklers Nvidia aufwies, sei nur mit "Fantasie, noch mehr Fantasie und noch viel mehr Fantasie" zu rechtfertigen, Bei einem KGV von 250 müsse sich der Gewinn in den nächsten acht Jahren immer wieder verdoppeln, um die Bewertung zu rechtfertigen. Und das bei immer schnelleren Produktlebenszyklen. Da braucht man schon sehr viel Fantasie, um sich so etwas vorzustellen.
(Eintrag vom 15.09.2023)
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