In Bedrängnis
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In Bedrängnis
News vom 18.10.2024
Die US-Staatsschulden haben kürzlich erneut eine beunruhigende Marke überschritten. Wann wird es kritisch?
Mit 35 Billionen US-Dollar hat die Verschuldung der USA einen neuen Höchststand erreicht und für besorgniserregende Schlagzeilen gesorgt. Diese Summe, die die US-Staatsschulden auf Bundesebene Ende Juli durchbrachen, verdeutlicht die Dimension des Problems.
Um die Größenordnung dieser Schulden besser zu erfassen, lohnt ein Vergleich mit der Wirtschaftsleistung der fünf größten Volkswirtschaften nach den USA. Die 35 Billionen US-Dollar entsprechen in etwa dem gesamten Bruttoinlandsprodukt, das China, Deutschland, Indien, Japan und das Vereinigte Königreich zusammen im Jahr 2024 voraussichtlich erwirtschaften werden.
Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im US-Repräsentantenhaus, Jodey Arrington, zeigte sich entsprechend alarmiert. In Anlehnung an ein Zitat des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan kommentierte er diesen bedenklichen Schuldenstand: "Wir haben keine 35 Billionen Dollar Schulden, weil wir zu wenig Steuern erhoben haben; wir haben 35 Billionen Dollar Schulden, weil wir zu viel ausgegeben haben."
Angesichts einer Staatsverschuldung, die bereits heute über 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt, ist diese Entwicklung besorgniserregend. Es stellt sich die Frage, wie lange die Schulden noch steigen können und ob künftige Regierungen überhaupt noch Handlungsspielraum haben werden.
Obwohl die USA eine gesetzliche Schuldenobergrenze haben, hat sich diese in der Praxis als wenig effektiv erwiesen. Seit 1960 hat der US-Kongress das Schuldenlimit bereits 78-mal geändert. In vielen Fällen wurde es dauerhaft angehoben; derzeit ist es bis zum 1. Januar 2025 ausgesetzt. Es ist daher zu erwarten, dass die Schuldengrenze bei Bedarf auch in Zukunft angepasst wird, da ein Zahlungsausfall der US-Regierung unabsehbare Konsequenzen hätte.
Wichtiger als das formale Schuldenlimit sind jedoch andere Faktoren, die die Tragfähigkeit der US-Schulden und damit die finanzielle Handlungsfähigkeit der Regierung bestimmen.
Eine expansive Geldpolitik ist in diesem Zusammenhang ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann sie dazu beitragen, die Schuldentragfähigkeit des Staates zu sichern. Andererseits könnte sie eine expansive Fiskalpolitik fördern, die wiederum zu einem Vertrauensverlust in das Geldsystem führen könnte. Die Geldpolitik allein kann also keine dauerhafte Lösung für das Schuldenproblem darstellen.
Gleichzeitig wäre es jedoch voreilig zu behaupten, dass die US-Regierung bereits jetzt aufgrund der hohen Verschuldung in einer ausweglosen Lage steckt. Eine mögliche Staatspleite der USA bleibt vorerst ein theoretisches Szenario.
Die Wahrheit über die Schuldentragfähigkeit der USA liegt wohl irgendwo dazwischen: Unbestritten ist, dass immer höhere Schulden den fiskalischen Handlungsspielraum â€" insbesondere in der Zukunft - weiter einschränken werden. Doch die Vorhersage, wann und in welchem Ausmaß dies geschehen wird, bleibt angesichts der Komplexität des Themas äußerst schwierig. Helmut Böse Chat GPD
(Eintrag vom 18.10.2024)
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